Was haben Cupcakes und Seife gemeinsam? Richtig. Man hat lange was davon. Die Cupcakes bleiben lange auf den Hüften, die Seife lange in der Seifenschale. (Memo an mich selbst: Projekt „Seifenschale“ nicht vernachlässigen)
Es war ein regnerisches Wochenende im idyllischen Smallville. Unsere Heldin hatte sich eine lange to-do Liste gemacht. Wäsche waschen. Staubsaugen. Generell ein bisschen aufräumen. Das Gefrierfach abtauen. Und als Belohnung für erfolgreiches Abarbeiten stand dann „die neue Einhorncupcakeform ausprobieren“.
Vor einiger Zeit hatte ich in einem französischsprachigen Blog ein Rezept gefunden, wo die Erstellerin einen Teil des Seifenschleims mit Kakao eingefärbt hatte. In der Masse höchstselbst wurde die Lauge mit Kokosmilch angerührt und zum Abrunden war dem ganzen noch ein ordentlicher Schwupps Kokosmilch zugefügt worden. Ich fand die Idee gut, habe das Rezept dann aus mir jetzt nicht mehr einfallenden Gründen abgewandelt und es nun endlich mal ausprobiert.
Was ihr hier seht, ist ein Klumpen Kokosmilch. Die Form entsteht durch das Einfrieren in einer halbrunden Silikonschale. Irgendwie muss das ja aus der Form wieder raus. Die Struktur ist der Hammer, oder?
War fast zu schade um es dann in eine Schüssel zu werfen, mit Laugenperlen zu bestreuen und langsam zum Schmelzen zu bringen.
But this is how you do it – life shows no mercy. Not even für gefrorene Kokosmilch.
Der Rest ist schnell erzählt. Die festen Fette (Kokosöl und Sheabutter) werden geschmolzen und mit den flüssigen (Olive, Reisöl – aus dem Asialaden am Berliner Tor – und Rizinusöl) vermengt. Dann gibt man die Kokoslauge hinzu und rührt alles schön glatt. Einen Teil davon habe ich in eine kleinere Kanne umgefüllt und dort dann mit dem Kakao vermengt.
mit dem schwarzen Seifenschleim habe ich zunächst die Vertiefungen mit den Einhörnchen ausgegossen:
Weil ich sicherstellen wollte, dass die nicht zerfliessen, wenn ich den hellen Seifenleim draufgiesse, habe ich die Form eine halbe Stunde in das zuvor abgetaute Gefrierfach gestellt. Jetzt wisst ihr auch, warum ich es abtauen musste. Es war einfach zuviel Kram drin. Kein Platz für Seife.
Ich habe leider vergessen, den Schritt zu dokumentieren, wenn der helle Schleim auf die Einhörnchen gegossen wird. Muss wohl die Vorfreude auf den inzwischen mit Glitzer angereichterte Kakaoseifenmasse gewesen sein. Die habe ich im Anschluss mehr oder weniger gleichmässig auf die einzelnen Förmchen verteilt.
Die verwirbelten Effekte (in Saponistenkreisen sagt man „Swirl“) erreicht man, in dem man mit irgendwas ein paarmal willkürliche Kringel durch den Teig zieht (ihr seht – Seife machen ist wirklich wie Backen).
Die auf dem Foto wie Staub wirkenden hellen Punkte sind kein Staub, sondern Glitzerpartikel. Aus meinem Fundus in langen Jahren zusammengetragen. Als ob ich es geahnt hätte.
Die Einhornpralinchen waren relativ lange weich. Das lag einerseits daran, dass ich den Teig nicht so doll gerührt habe, dass er das Stadium von Kartoffelpü erreicht hätte. Andererseits hatte ich die Kokosmilch drin und noch relativ viele flüssige Öle. Das verbindet sich auch mit dem Natron zu Seife, aber es braucht halt seine Zeit. Insgesamt waren die gute 24 Stunden in der Form. Zur Sicherheit habe ich sie aber vor dem Rausdrücken noch mal 2 Stunden in den Freezer gestellt. Dann schwitzen sie zwar beim Auftauen ein bisschen, aber das trocknet auch wieder ab.
Und so sieht’s dann fertig aus. Von vorne, von hinten und von der Seite:
Nein. Man kann sie leider nicht essen. Man könnte dran lecken. Aber ob das dann so schmackhaft ist?