Hallo liebe Saponistengemeinde,
Ostern steht ja sozusagen vor der Tür und angeregt durch die vielen niedlichen Häschen im Seifenforum (ich meine natürlich die Seifenhäschen, also die aus Seifenschleim in entsprechenden Formen gegossenen) habe ich überlegt, was so zu Häschen passt.
Karotten natürlich. Und so war die Idee zu den Carrobbits (Kurzform für CarrotRabbits) geboren. Die passende Form kam diesmal nicht aus China (der langen Versandzeit, nicht des Virus wegen) sondern von einem grossen Onlinehändler. Das Rezept habe ich irgendwo im weltweiten Netz gefunden und ein bisschen abgewandelt. Warum, weiss ich gerade selbst nicht mehr.
Mein Olivenöl war alle, und ich hatte auch nur normales Sonnenblumenöl. Nota bene: zum Seifenmachen nimmt man besser ein sogenannten h.o. Sonnenblumenöl. Das enthält ganz viele gesättigte Fettsäuren (bee-do bee-do), was man eigentlich ja vermeiden sollte, wenn man sich supergesund ernährt. H.O. SBÖ wird bei uns als Bratöl verkauft, weil man es höher erhitzen kann als das normale Bio-SBÖ, und es wird in der Seife nicht so schnell ranzig. Nicht dass ich da irgendwelche Erfahrungswerte aufweisen könnte, aber so steht es geschrieben – warum also ein Risiko eingehen.
Karottensaft und Karottenpüree habe ich auch eher selten daheim. Nachdem ich den Saft mal probiert habe, weiss ich auch warum. So eine Sauerei! Karotten esse ich ja wirklich gerne, sowohl gekocht als auch roh, aber Saft wird 100%ig NICHT mein Lieblingsgetränk. Ich wüsste auch nicht, wie man den geniessbar machen könnte. Und das Pü.. Ich weiss jetzt, warum Babies das wieder ausspucken.
Aber ich schweife ab. Falls es jemand von euch nachkochen möchte – voilà le Rezept. Angaben zum Natron (kontextbezogen, weil wir hier von Seifen reden und nicht von Kuchen, handelt es sich natürlich nicht um Backnatron. Ich schreibe das, weil es wohl Menschen geben soll, die mit eben diesem Backnatron versucht haben sollen, Seife herzustellen. Ich kann den Wahrheitsgehalt dieser Aussage nicht verifizieren, allerdings ist die Dummheit der Menschen im Gegensatz zum Universum ja bekanntlich unendlich. Und ich will nicht dran schuld sein, dass jemand am Ende auf einem Haufen ekligem Backnatron-Öl-Gemisch sitzt und sich wundert) sind wie immer geschwärzt bzw. ausgehast. Das, meine lieben Saponistenfreunde, müsst ihr euch schon selbst ausrechnen 🙂
Den Karottensaft hatte ich eingefroren. Das wurde im Originalrezept so empfohlen. Das Einfrieren von exotischen Zutaten, mit denen die Laugenperlen verrührt werden, soll dafür sorgen, dass die Temperaturen, die beim Auflösen der Perlen entstehen, sich im erträglichen Rahmen bewegen. Bei der Bierseife war das schön zu sehen, das hat wirklich gedampft. Der Möhrensaft hätte es sicherlich auch noch ausgehalten. Milch / Milchprodukte oder Zucker aller Art (wartet auf meine Banenseife!!) sollen regelrecht verbrennen (so las ich).
Was hier aussieht wie Eigelb mit Styroporkügelchen ist auftauender Möhrensaft mit Natronperlen. So oder so nicht lecker.
Wenn es keine Kügelchen mehr im Saft zu sehen gibt, schüttet man die Möhrenlauge durch ein Sieb (es könnten sich ja noch heimtückische Laugenperlen versteckt haben) in die vorher geschmolzenen und gemischten Öle. Das Karottenpüree und das Duftöl noch mit rein. Zur Parfümierung habe ich diesmal „Love Potion“ von Gracefruit gewählt. Laut Beschreibung auf der Website des Herstellers riecht es nach „Am Baum gereifte Pfirsiche, Äpfel und Birnen gemixt mit süßen Beeren, Mandarinen, Fruchtblüten und weichem Moschus – ausbalanciert mit ein wenig Vanille„. Von mir aus. Hauptsache es riecht nicht nach Hasenstall.
Dann fängt man das Rühren an.
Und rührt..
Und rührt..
Diesmal war es echt hart. Also weich. Das war hart. Es wurde ums Verr** nicht viskos. Aber da ich ja in der Vergangenheit schon einige Überraschungen mit „die letzte Umdrehung war eine zuviel“ hatte, liess ich es diesmal auch langsamer angehen. Es reichte sogar noch, um einen Teelöffel quietschrote Pigmente unterzurühren. Daher die müllmannorangene Farbe des Seifenschleims – so richtig rot wurde der nämlich nicht. Aber nach einer gewissen Zeit hatte er eine schöne giessfähige Konsistenz und durfte ins Häschen.
Die Menge war diesmal sogar ausreichen für 6 Häschen und eine kleine eckige Form.
Das wird dann das Probestück. Da muss ich zum Testen dann keinen Hasen schlachten.
Ob ich es überhaupt über’s Superbinchenherz bringen werde, die herzigen Häschen anzuwaschen, muss ich mir sowieso überlegen. Sind sie nicht allerliebst?